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  • AutorenbildSanni & Gerri@

Quito & Rucu Pichincha

Aktualisiert: 10. Nov. 2021

Als ersten Startpunkt unserer Reise haben wir uns für die höchst gelegene Stadt der Welt entschieden. Quito. In der Stadt, die „den Himmel berührt“, muss man sich auf 2.850 Metern über dem Meeresspiegel erst einmal an das Atmen in dünner Luft gewöhnen. Schon der Anstieg der Straße zu unserem Hostel, the Secret Garden, wird dabei zur echten „Luft-Probe“. Das Gepäck auf dem Rücken und vor der Brust tut dabei sein Übriges. Da hilft auch das Training im Teutoburger Wald nicht.



 

Quito free Walking Tour

Am ersten Tag erkundeten wir mit einer kleinen netten Truppe aus unserem Hostel das historische Zentrum von Quito auf einer kostenlosen Walking Tour. Dieses wurde 1978 von der Unesco zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Basilica del Voto Nacional, die Plaza de la Independencia oder die Plaza Grande, die Kathedrale, der Regierungspalast, die als Juwel Amerikas bekannte Kirche der Gesellschaft und das Atrium von San Francisco. Man kann diese, insbesondere Tagsüber, auch ohne Probleme auf eigne Faust zu Fuß erkunden. Dank unseres englisch sprechenden Guides Ferdji, gab es neben interessanten Fakten zur Stadt und den Gebäuden noch die ein oder andere lustige Anekdote. Leckeres Essen in kleinen local Shops, hochprozentiger Callendario und ein Blitz-Salsa-Kurs inklusive.

Den Abend verbrachten wir im Hostel, von dessen Dachterrasse sich ein spektakulärer Ausblick auf die Stadt und den Berg El Panecillo bietet. Dort befindet sich das Denkmal der Jungfrau von Quito, welches in der Dunkelheit besonders schön ist. Nur einen warmen Pulli sollte man hier immer dabei haben. 9 Grad. Warm geht anders.



 

Fahrt mit der Teleferico zum Rucu Pichincha

Da wir uns überlegt haben, an oder vielleicht sogar auf mindestens einem der Vulkane der berühmten Straße der Vulkane zu wandern, beendeten wir unser ganz gechilltes Ankommen direkt am dritten Tag um das erste kleine Adventure zu starten.

Laut Internetrecherche, lässt sich Quitos “Hausberg“ der Rucu Pichincha als normaler Wanderer in 2 bis 3 Stunden erklimmen. Das klingt doch nach einer guten Übung.

Wir fuhren zunächst mit dem Taxi (5,00 €) zur westlichen Seite von Quito. Von dort ging es mit der Seilbahn, dem Teleferico, per Gondel in ca. 15 Minuten auf 4050 m Höhe. Wir haben direkt die erste Fahrtmöglichkeit, um 09:30 Uhr, genutzt da das Wetter am Morgen meist klar und sonnig ist. Ab Mittags bis Nachmittags bewölkt es sich dann und es regnet häufig. Insbesondere in der großen Höhe, kann das Wetter schnell umschlagen weshalb wir mehrer Lagen Kleidung an und dabei hatten. Gutes Schuhwerk war ebenfalls dringend empfohlen. Die Fahrt kostete 8,50 €, Rückweg inklusive.

An der oberen Plattform des Teleferico angekommen hatten wir einen tollen Blick auf Quito und mehrere Andengipfel. Um bis zum schneebedeckten Gipfel des Vulkan Cotopaxi schauen zu können war es leider zu bewölkt. Dann startete unsere Wanderung bei der es ca. 4,5 km stetig bergauf gehen sollte um dann nach 2-3 Stunden auf dem Gipfel des Vulkans Rucu Pichincha zu stehen.

Schon der erste Anstieg, noch sehr gut befestigt über Treppen, hinauf zur Schaukel Columpio Swing raubt uns im wahrsten Sinne des Wortes den Atem. Jeder Schritt quält. Der Schwindel nach dem Schaukeln hoch über Quito macht es nicht gerade besser. Dennoch eine coole Attraktion die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Zu unserem Glück waren wir fast die einzigen Besucher so dass wir unseren Angstlauten freien Lauf lassen und super Fotos schiessen konnten.


Die weitere Wanderung führte uns über steile, schmale Pfade durch die typische Andenhochlandvegetation, Paramo-Vegetation genannt. Vor Augen immer den felsigen 4.700 Meter hohen Gipfel des Rucu Pichincha. Das Atmen fiel uns weiterhin unglaublich schwer und bei den, zwar kurzen aber heftig steilen, Anstiegen drohte einem das Herz förmlich zu zerspringen, der Druck im Kopf war ebenfalls spürbar. Also legten wir sehr viele Pausen ein. Natürlich um den schönen Ausblick zu genießen.

Angekommen auf 4.200 Metern, für die wir mindestens schon 1,5 Stunden gebraucht haben, wurde es deutlich kälter, es fing an zu regnen und die Wolken kamen immer näher. An diesem Punkt beschloss Sanni, den Aufstieg zu beenden. Gerriet konnte es nicht lassen und kämpfte sich noch bis auf 4.400 Meter hoch. Von da an Begann der felsige Teil des Trails, den man als Anfänger, wie wir, lieber nicht ohne Guide alleine gehen sollte. Insbesondere bei schlechten Wetterverhältnissen. Also machten wir uns kaputt aber schwer beeindruckt und auch ein bisschen stolz zurück an den „Abstieg“. Dieser war nicht weniger anspruchsvoll. Insgesamt wirklich ein Must-Do aber besser erst nach 2-3 Tagen Akklimatisierung in der Stadt.

Mal sehen, vielleicht versuchen wir es in den kommenden Tagen noch mal.



 

Rucu Pichincha die 2.

Unser 2. Versuch den Rucu Pichincha zu erklimmen fand bei bestem Wetter statt und führte uns immerhin schon auf 4.440 m und bot spektakuläre Ausblicke. Um auf den Gipfel zu kommen gab es aber einige technisch sehr anspruchsvolle Passagen. Zur Auswahl stand entweder klettern, über einen steilen Felsen oder auf einem schmalen Pfad unmittelbar am Abgang weiter gehen!


Da Sanni bis vor wenigen Monaten noch überzeugte „Höhenängstlerin“ war beendeten wir unser 2 . Höhentraining erfolgreich und genossen auf dem Rückmarsch einfach noch einmal den fantastischen Blick auf die Anden!


Da an der Seilbahn Teleferico eine unendlich lange Schlange herrschte und wir uns noch recht fit fühlten, sind wir einfach mal den Berg runter zu Fuß gestartet! Das alleine war schon nicht die beste Idee, da der Weg eigentlich kein Weg war sondern eher eine Art ausgetrocknetes Flussbett! Egal einfach weiter. Runter kommt man immer.

Und dann kam es aus Gerriets Mund: „Dort ist eine Abkürzung“

Wann immer Gerriet dies sagt, weiß ich das ist „gefährlich“. Und es kam wie es kommen musste. Irgendwann rutschten wir beide rücklings auf dem Hintern einer ziemlich lange Strecke durch Staub, Gestrüpp und Steine.

Schnell war‘s auf jeden Fall! Zum Glück sind wir dann am Ende heile aber fix und fertig am Fuße der Seilbahnstation angekommen!



 


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