30. November
Tag 4: 18 Kilometer, 6 Stunden Wandern - Höhe ist jetzt egal. Ankommen ist das Ziel.
Alle guten Dinge haben ein Ende, so ist es heute an der Zeit für uns nach Machete zurückzukehren. Da der Rückweg ziemlich lang ist, beginnt auch unsere letzte Wanderung wieder sehr früh. Einige Mitstreiter nutzen das Angebot ab hier ihre Rucksäcke von Maultieren zurück tragen zu lassen.
Nein. Auf gar keinen Fall. Nicht die Krügers.
Wir haben die 10 Kilo hierher getragen, also schaffen wir das auch zurück. Bester Laune geht es los! Es ist hart. Es ist heiß. Es geht oft bergauf. Das wissen wir ja schon. Doch nach dem Regen des Vortags, haben sich einige Wege in das befürchtete Schlachtfeld aus tiefstem, rutschigen Matsch verwandelt. Die trockenen Reservesocken machen unsere durchnässten Schuhe nur kurzfristig etwas komfortabler. Und so kämpfen wir uns, gestützt auf unsere Wanderstöcke und mit brennenden Zehen, immer weiter. Die gute Laune ist dabei an der ein oder anderen Stelle kurz in Gefahr. Sie fängt sich aber wieder und wird in Kampfgeist umgewandelt. Angekommen zur letzten Pause in Camp 1 wartet Koch David schon mit einer großen Portion Müsli, Joghurt und Früchten auf uns. Genau das, was wir jetzt brauchen, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Mittlerweile haben wir auch herausbekommen, wie er von Camp zu Camp kommt. Genau wie wir, zu Fuß. Nur ungefähr doppelt so schnell, mit einem riesigen Rucksack auf dem Rücken und das Tag für Tag. Unseren Applaus am Vorabend, hat er sich wirklich mehr als verdient.
Die letzte Etappe bis zum Ziel zieht sich immer mehr. Nun ist der Kopf unser ärgster Feind. Ohne den heiligen Grahl als Ziel vor Augen, fällt es uns deutlich schwerer unsere Energien noch einmal zu mobilisieren. Als wir den schützenden Schatten des Dschungels verlassen und der prallen Mittagssonne ausgesetzt sind, wird das Laufen gefühlt fast unerträglich. Bei jeder Kurve glauben wir hoffnungsvoll diese wieder zu erkennen. Das diese die Letze ist und direkt dahinter das Restaurant liegt.
Doch es dauert noch ungefähr 6 weitere Kurven bis es dann tatsächlich soweit ist. Filmreif fassen wir uns an den Händen und erklimmen den letzen Hügel gemeinsam im Gleichschritt. Das Gefühl als wir durch das Tor des Restaurants gehen, ist wirklich unbeschreiblich. Gemeinsam mit unseren Mitstreitern feiern wir unseren Erfolg.
Wir haben den Trek tatsächlich beendet, was leider nicht alle Teilnehmer geschafft haben. Und so sind wir nun mit die ersten die zurück sind. Sehen genauso fix und fertig aus, wie die Ankömmlinge vor 4 Tagen. Und die leicht panischen Blicke der „Neuen“ sind jetzt auf uns gerichtet. Wir geben unsere Wanderstöcke an zwei Mädels, in sehr kurzen Hosen, weiter und haben uns wohl selten mehr über eine eiskalte Dusche gefreut.
Auf die Frage wie uns der Trek gefallen hat, gibt es eine eindeutige Antwort:
Eines der besten Erlebnisse überhaupt aber extrem hart! :-)
Ende.
Bravo 🥇A.H.